Dispositionen issued by Prince Henry
for the Battle of Freiberg
29th October 1762


The Battle of Freiberg was fought at the end of the 1762 campaign in Saxony. Earlier in the year the Prussians under Prince Henry had waged an effective war of manoeuvre against the Reichsarmee and the Austrians under Serbelloni; Vienna felt that Serbelloni was too cautious and he was replaced by Hadik, who waged a far more vigorous campaign and forced the Prussians back behind the Mulde, thereby giving control of most of Saxony to the allies. In October as the campaign began to wind down Frederick the Great sent a detachment under "Generallieutenant" Wied to Saxony from Silesia to reinforce Prince Henry. Before Wied arrived Prince Henry decided to attack, partly to increase the area available to the Prussians for winter quarters and partly to gain a victory before the King (who had been urging him to attack) arrived in Saxony for the winter. For the attack at Freiberg the army was organised in four columns, and successfully defeated the Austrians and the Reichsarmee in difficult forested terrain. It was a fairly complicated operation, calling for various movements by the different columns in response to events on other parts of the field. In political terms with peace drawing near the victory was significant in that the Reichsarmee retired to Franconia, the Austrians to Bohemia, and the Prussians were left in control of a large part of Saxony for the winter. Prussian losses were 2-3,000, allied losses some 8,000, including 4,000 prisoners.




Dispositionen für die Schlacht bei Freiberg
29. October 1762




Disposition für den General Kleist.

Der General Kleist marschirt Abends um 8 Uhr mit seinem Corps ab und geht über Seifersdorf und Lang-Hennersdorf bis auf die Höhen diesseits Braunsdorf. Wenn er daselbst angekommen, lässt er die Bataillone und Schwadronen dicht aufeineander rücken, bleibt stille unterm Gewehr und erwartet die Colonne unter dem Generallieutenant Seydlitz. Wenn diese angekommen, marschirt er mit Tagesanbruch wieder ab, in der Richtung auf Klein-Schirma, geht durch das untere Ende dieses Dorfes, lässt bei diesem Marsch Ober-Schöna beständig rechts und rückt gegen die Höhe von St. Michael an.

Wenn der General Kleist dort ankömmt und findet, dass sie der Feind besetzt hat, so marschiren die 4 Bataillone Grenadiere unter dem General Queiss auf; die schweren Kanonen, welche sie bei sich haben, setzen sich auf die Höhe zwischen dem Dorfe Linde und dem sogennanten Struthwalde und beschiessen den Feind auf des lebhafteste. Zugleich dringen die Freibataillone in den Spittelwald, rämen die Strasse auf, welche von Linde durch den Wald nach dem Freiberger Galgen geht, und suchen der Höhe bei St. Michael im Rücken zu kommen. Der General Kleist zieht sich indess mit seinen übrigen Truppen über Erbisdorf nach dem Kuhberge, um eben diese Höhe zu umgehen und dadurch den Feind zu nöthigen, sie zu verlassen. Wenn die Grenadiere auf diese Höhe kommen, machen sie Front nach der Stadt, und bleiben so lange stehen, bis der Brigadier Diringshofen mit seiner Brigade ankommt. Alsdann setzen sich die Grenadiere wieder in Marsch und gehen mit gerader Front auf den Feind los, der aich vielleicht bei den sogennanten Drei Kreutzern gesetzt haben wird. Bei dieser Bewegung müssen sie ihren linken Flügel so lange als es sein kann, an den Spittelwald angesetzt behalten, durch den die Freiwilligen ihnen folgen werden, um ihre linke Flanke zu decken. Ihre rechte Flanke deckt der General Kleist mit seiner Cavalerie und greift, nach Beschaffenheit der Umstände, alles an, was er vor sich findet.

Wenn die Grenadiere und der General Kleist den Feind bei den Drei Kreuzern angreifen, so lässt der Brigadier Diringshofen ein Bataillon auf der H7ouml;he von St. Michael stehen und folgt mit den übrigen, um den Angriff zu unterstützen, und in eben dieser Absicht auch der General Manstein mit den Dragonerregimentern Jung-Plathen und Krockow.

Sollte der Feind die Höhe von St. Michael und den Galgenberg verlassen, so zieht sich der General Kleist gegen Bertelsdorf, um dem Feinde den Rückzug abzuschneiden. Die Grenadiere rücken auf die Höhen von Hilbertsdorf vor und besetzen sie, wenn der Brigadier Diringshofen ankömmt. Auch können in diesem Falle die Freibataillone Innay und Colignon sogleich nach der Brücke bei Weissenborn marschiren und sie besetzen.

Wenn die Höhe von St. Michael genommen ist und die Grenadiere gegen die Drei Kreuzer vorrücken, so wird der General Jung-Stutterheim Befehl erhalten, über Klein-Schirma durch den Spittelwald gegen den Galgenberg vorzurücken, um den Angriff des General Kleist zu unterstützen.




Disposition für den Generallieutenant Seydlitz.

Der Generallieutenant Seydlitz bricht Abends um 8 Uhr mit seiner Colonne auf, geht durch das Defilee von Gosberg und marschirt alsdann nach der Höhe diesseits Braunsdorf, wo sie hinter der Colonne des General Kleist Halt macht und die schwere Artillerie erwartet.

Sobald sich der General Kleist in Marsch gesetzt, lässt der General Seydlitz den Brigadier Diringshofen mit seiner Brigade und den General Manstein mit den Dragonerregimentern Jung-Plathen und Krockow folgen, um den General Kleist und die Grenadiere unter dem General Queiss zu unterstützen,.

Wenn die Grenadiere die Höhe von St. Michael genommen haben und, nachdem der Brigadier Diringshofen angekommen, weiter zum Angriff gegen die Drei Kreuzer vorrücken, so lässt er ein Bataillon auf dieser Höhe stehen und folgt mit seinen übrigen 4 Bataillonen, um die Grenadiere zu unterstützen. Sollte der Feind aber die Höhen von St. Michael und den Galgenberg nicht besetzt, sondern seine Stellung auf den Höhen von Tuttendorf und Hilbersdorf genommen haben, so werden sich die Brigaden nach der dem General Kleist gegebenen Disposition nach Bertelsdorf ziehen.

Der General Seydlitz wird dem General Belling befehlen, während dem Marsch in der Nacht, mit dem Grenadierbataillon Lossow, den Freibataillonen Le Noble und Schack und seinem Regiment Husaren, dicht vor der Spitze der Colonne zu bleiben, bis sie auf der Höhe diesseits Braunsdorf ankömmt; gleich nach dem Abmarsch des General Kleist aber mit den Freibataillonen und dem Grenadierbataillon Lossow in den Struthwald zu rücken und den äussersten Rand desselben zu besetzen. Mit seinem Regiment Husaren marschirt er auf der Ebene rechts nebem diesem Walde auf und sucht sowohl die Freibataillone zu unterstützen, als auch die gemeinschaft zwischen der Colonne zu unterhalten, und zugleich den Feind in der Besorgnis zu erhalten, dass man die Absicht habe, ihn über Klein-Waltersdorf anzugreifen.

Sobald der General Kleist und der Brigadier Diringshofen gegen St. Michael abmarschirt sind, setzt sich der General Jung-Stutterheim gegen Klein-Schirma in Marsch, und wenn er dort ankömmt, den rechten Flügel seiner Brigade an das ässere Ende dieses Dorfes und den linken an den Weg, der von Wegefuhrt kommt. Die schwere Artillerie fährt auf, um den Spittelwald zu beschiessen. Der General Jung-Stutterheim lässt von seiner Brigade 300 Freiwillige vortreten, welche unter Anführung des Hauptmann Pfuhl den Spittelwald angreifen sollen. Sobald auf dem rechten Flügel bei St. Michael gefeuert wird, rückt der Hauptmann Pfuhl mit seinen Freiwilligen in den Spittelwald und sucht den Feind daraus zu vertreiben, marschirt aber nicht eher durch, als bis er gewahr wird, dass die Grenadiere vom rechten Flügel und die Brigade von Diringshofen an die Drei Kreuzer kommen. Alsdann aber geht auch der General Jung-Stutterheim mit seiner ganzen Brigade durch den Spittelwald, sucht die Höhen von dem Freiberger Gericht zu gewinnen, und formirt sich daselbst mit der Front gegen Freiberg. Der General Bandemer marschirt mit den Kürassierregimentern Markgraf Friedrich und Schlaberndorf ausser dem feindlichen Kanonenschuss dergestalt auf, dass der rechte Flügel an Klein-Schirma und der linke gegen die Struth zu stehen kömmt, und wenn die Generale Alt- und Jung-Stutterheim gegen den Feind anrücken, folgt er ihnen, um sie zu unterstützen. Dafern der General Seydlitz noch mehr Cavalerie auf den rechten Flügel verlangen sollte, so müssen diese beiden Regimenter auf dem Wege folgen, den der General Kleist genommen. Die übrige schwere Feldartillerie bleibt auf der Höhe bei Braunsdorf so lange, bis sie von dem General Alt-Stutterheim Befehl erhält, vorzukommen und Batterien gegen den Feind aufzufahren. Sollte der Generallieutenant Seydlitz nicht zugegen sein, so richtet sich der General Belling nach den Befehlen des General Alt-Stutterheim.




Disposition für den Generallieutenant Forcade, Generallieutenant Alt-Stutterheim und Obersten Taube.

Der General Alt-Stutterheim marschirt mit seiner Abtheilung Abends um 8 Uhr ab und nimmt 4 der am besten bespannten Kanonen mit. Auf ihn folgt der General Forcade und der Oberste Taube mit seiner Brigade, und der General Meyer mit dem Kürassierregiment Schmettau. Der General Alt-Stutterheim geht mit seinen 5 Bataillonen und dem Regiment Schmettau rechts nach Lang-Hennersdorf und marschirt daselbst dergestalt auf, dass sein rechter Flügel an dies Dorf und der linke an Gross-Schirma zu stehen kommt, das ganze Treffen aber auf die Höhe diesseits Braunsdorf gerichtet wird. Das Regiment Schmettau macht das zweite Treffen. Sobald er ankommt, muss er gleich durch Lang-Hennersdorf einen Weg machen lassen, auf dem er quer durch das Dorf mit Zügen und Artillerie marschiren und mit dem Generallieutenant Seydlitz in Verbindung kommen kann.

Der Generallieutenant Forcade marschirt mit der brigade des Obersten Taube auf den Höhen diesseits Gross-Schirma auf, so dass dies Dorf vor der Fronte bleibt. Die Majore Keäszeghy, Marschall und die Freibataillone Jennay und Colignon aber setzen sich auf der Höhe vor dem Dorfe, wo in dem letzetn Lager der General Kleist stand.

Mit Tagesanbruch, wenn der General Kleist und Brigadier Diringshofen in vollem Marsche sind und der General Alt-Stutterheim anfängt, sich des Struthwaldes zu mächtigen, nimmt der General Alt-Stutterheim ein oder zwei Bataillone und alle Artillerie, welche der General Seydlitz auf der Höhe bei Braunsdorf zurückgelassen, geht damit rechter Hand vor und lässt Batterien auffahren, um den Feind auf den Höhen hinter Klein-Waltersdorf zu beschiessen. Sollte der General Jung-Stutterheim von seiner Brigade einige Bataillone nach dem rechten Flügel schicken müssen, so ersetzt sie der General Alt-Stutterheim und zieht in deren Stelle ein oder zwei von denen an sich, die bei Lang-Hennersdorf stehen. Sollte der Feind die Höhen von Klein-Waltersdorf verlassen, so marschirt der General Alt-Stutterheim dahin und besetzt sie mit seiner ganzen Brigade und allem Geschütz, das er bei sich hat. Er schickt zugleich an das Kürassierregiment Schmettau und an den General Belling und lässt sie vorkommen, da denn der General Belling suchen muss, mit seiner Infanterie sich der Stadt zu bemeistern, dabei aber alle Unordnungen und Plünderungen zu verhüten.

Der Generallieutenant Forcade lässt seine Artillerie auf den Höhen auffahren, die er besetzt. Sollte der Feind an dem Ende von Gross-Schirma eben da Kanonen haben, wo er sie den 21. bei der Kanonade hatte, so lässt der General Forcade ein Bataillon mit einigen Kanonen vorrücken, um ihn zu vertreiben. Wenn sich etwa der Feind auf der rechten Seite der Mulde bei Hohentanne sehen lässt, so marschirt das Grenadierbataillon Heilsberg nach Neudörfel, um ihm den Uebergang streitig zu machen. Uebrigens aber soll der linke Flügel unbeweglich stehen bleiben, doch beständig solche Bewegungen machen, dass der Feind befürchten muss, angegriffen zu werden. Ist endlich der Feind zum Weichen gebracht und zieht sich bei seiner Flucht über die Mulde, so müssen die Majore Keäszeghy und Marschall bei Rothenfurth über den Fluss gehen und ihm allen möglichen Abbruch zu thun suchen.


 

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